Durchsetzungsmöglichkeiten für freie Lizenzen (Teil 2)
Im ersten Teil von diesem Beitrag stellte ich dar, wie die „Copyleft“-Logik bezweckt, durch Schneebälle aus Bearbeitungen des ursprünglichen Werkes große und allgemein zugängliche technische und kulturelle Produkte (wie Linux und Wikipedia) zu bilden. In diesem Teil komme ich dazu, welche rechtlichen Instrumente zur Aufrechterhaltung von diesem Schneeballeffekt der Open-Source-Community bisher zur Verfügung standen, welche nicht, und was daran die neue amerikanische Entscheidung in der Sache "Software Freedom Conservancy, Inc. v. Vizio, Inc." zu ändern vermag. Die Anerkennung der Rechtsprechung in mehreren Jurisdiktionen (vgl. GRURInt 2008, 20 ) als ein Instrument zur Gewährleistung des beschriebenen Schneeballeffekts verdienten die freien Lizenzen mit sogenannten Share-Alike -Klauseln. Darin wird typischerweise vorgesehen, dass der Lizenznehmer seine Bearbeitungen öffentlich zugänglich machen darf, dabei aber diese unter derselben Lizenz den Dritten gegenüber lizenzieren